Schnittblumen im Winter – Glashausreport #18

Liebe Freundinnen  und Freunde von DONAFLOR!

November! Kälte, Nässe und Dunkelheit setzen uns zu. Klar – Blumen könnten helfen, die Stimmung zu heben und den Alltag zu erhellen.

Doch Schnittblumen im Winter? Ist das ökologisch vertretbar?

Tatsache ist: 80% unserer Schnittblumen werden importiert, meist aus afrikanischen und südamerikanischen Ländern. In ökologischer Hinsicht klingt das alarmierend aber ein Blick auf die Klimabilanz zeigt: die Produktion von Blumen im unbeheizten Gewächshaus in Ecuador erzeugt inclusive Transport per Luftfracht deutlich weniger CO2 als eine Produktion im beheizten Gewächshaus hierzulande. Nämlich 10 kg CO2 gegenüber 40 kg CO2 pro kg Blumen.

Bei hiesiger Freilandproduktion fallen im Vergleich zwar nur 2 kg CO2 pro kg Blumen an, eine Zahl, die im Winter sowieso nicht erreicht werden kann, doch auch im Sommer kommen mittlerweile die allerwenigsten Schnittblumen aus heimischer Produktion. Die vergleichsweise hohen Produktionskosten, die hierzulande aufgrund hoher Umwelt- und Sozialstandarts bestehen, werden von der Kundschaft nicht akzeptiert. Niedrige Nachfrage – niedriges Angebot…

Was also tun?

Viele von uns kennen das Fairtrade-Label in Zusammmenhang mit Kaffee oder Bananen. Seit 2005 sind aus einigen Ländern (Äthiopien, Tansania, Kenia, Ecuador) auch Fairtrade-Blumen erhältlich. Das Angebot ist klein, aber es ist ein Anfang. Ansonsten besteht im Blumensektor leider immer noch keine Pflicht zur Herkunftsbezeichnung, so dass der Blumeneinzelhandel diesbezüglich wenig Auskunft geben kann. Daher der Appell an Verbraucherinnen und Verbraucher, beim Einkauf immer wieder nach Herkunft und Produktionsmethoden zu fragen. Nur so besteht Hoffnung auf Verbesserung der Situation.

Im Übrigen empfiehlt sich folgendes Vorgehen: Blumen sehr bewußt einkaufen. Keine Billigware aus dem Discounter. Nur im Fachhandel erhalten Sie fundierte fachliche Beratung. Wählen Sie gezielt einzelne Blüten, Blumen sind keine Wegwerfartikel, die nach 2 Tagen im Müll landen, da sie vermeintlich eh nicht länger halten. Nein! Blumen bedürfen unserer Wertschätzung und angemessenen Behandlung. Beginnend beim sorgfältigen Nachhausetransport, dem notwendigen Anschnitt der Stiele, über die richtige Wasserversorgung und weiteren Pflege (hier weitere Infos) haben Sie garantiert mindestens 1 Woche höchste Freude an Ihrer (Einzel-)Blume – ja, gerade im Winter braucht es nicht der üppige Strauß sein! Eine einzelne, bewußt ausgesuchte Blüte auf dem Tisch, am besten zusammen mit einer Tasse Tee aus unseren selbstgetrockneten Pfefferminzblättern – enjoy!

Und sollten sich beim Genießen allmählich adventliche Gedanken einstellen – HIER und HIER finden Sie Beispiele und Anregungen für die Advents- und Weihnachtszeit.

Bis dahin,

Ihre Rita Fürst